Theater 2008 - Waidmannsheil im Pfarrbüro

Drucken

Waidmannsheil im Pfarrbüro - Kolpingfamilie strapaziert die Lachmuskeln
Brillanter Schwank und tolle Schauspieler garantierten großen Erfolg

(Bericht von Klaus Leopold über die Theateraufführungen vom 19. und 20.01.2008)

Lautenbach. Schon seit Jahren bietet die Kolpingfamilie Lautenbach in der Neuensteinhalle Laientheater- Spiel auf hohem Niveau. Zwei regelmäßig ausverkaufte Vorstellungen beweisen die hohe Gunst in der die Schauspieler- Gruppe um Regisseurin Ute Huber in der Region steht. Auch mit dem aktuellen Schwank "Waidmannsheil im Pfarrbüro" landeten die Akteure bei den Aufführungen am Samstag und Sonntag einen großen Erfolg.

Der Vorstand der Kolpingfamilie Hans- Frieder Huber begrüßte die zahlreichen Gäste und zeigte sich erfreut über den überwältigenden Besuch-  trotz zahlreicher Fasnachtstermine in der Region. "Es könnte alles so einfach sein- ist es aber nicht" - nach diesem Motto schrieb Wilhelm Behling den Schwank in drei Akten mit dem beziehungsreichen Titel "Waidmannsheil im Pfarrbüro", eine Geschichte um Intrigen, Neid, Lügen, Besserwisserei und anderen menschlichen Schwächen. Der Autor lässt vor den Augen des Publikums eine verwickelte Geschichte voller Situationskomik entstehen, deren Ähnlichkeit mit dem "richtigen Leben" zwar rein zufällig,  aber mit einem Augenzwinkern durchaus gewollt daherkommt. Eine sorgfältig ausgewählte Rollenbesetzung, flüssiges, authentisches Spiel, gut vorbereitete Gags, sehr gute Sprachverständlichkeit und ein detailreiches, aufwändiges Bühnenbild taten ein übriges, um den Eindruck eines auf die Laienspielgruppe zugeschneiderten Stückes  entstehen zu lassen. Den Schauspielern assistierte Lena- Maria Rank als Souffleuse, die Maske übernahm das Friseur- Team Ralf Boschert.

Fast wie im täglichen Leben geht es in der fiktiven Pfarrgemeinde St. Michaelis zu. Die unterscheidet sich nur dadurch von anderen kleinen Pfarrgemeinden, dass sie im Auftrag der Klosterkammer den 200 Hektar großen Klosterwald zu verwalten hat. Und wieder ist es mal so weit: Der Pachtvertrag mit den örtlichen Bauern über das Jagdrecht im Klosterwald soll für die nächsten 3 Jahre verlängert werden. Eigentlich nur eine Formsache, die aus alter Tradition zum Leidwesen des gutmütigen Pfarrers (Franz Sester) immer im Gasthaus endet. Doch diesmal soll alles anders kommen, denn die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Erna Maier ( Christiana Rank) mit ihrer Mitstreiterin (Diana Schmiederer) hat sich fest vorgenommen, den Bauern die Tour zu vermasseln, weil sie fälschlicherweise fest davon überzeugt ist, der nicht gerade zimperliche Jagdvorsteher Brommer (Gerhard Müller) habe ihren Hund mal wieder beim Wildern erwischt und erschossen. Mit einem gefälschten Brief der Klosterkammer will sie das Jagdrecht, das traditionell den Bauern zusteht, dem Möbelfabrikanten Heidenreich übertragen. Weil dieser die Jagd im Klosterwald für seinen Sohn (Robert Huber) haben  will, ist er nur zu gerne bereit, die Jagd gegen einen ordentlichen Pachtpreis und eine großzügige Spende für die Kirchturmsanierung zu pachten um damit seinen ungeliebten Jagd- Kontrahenten  ordentlich eins auszuwischen. Die Bauern, allen voran Brommer und sein trotteliger Kumpel Hermann Köster (Markus Vogt)  haben das Pech, dass die alte Urkunde über die Nutzung des Jagdrechts angeblich verloren gegangen ist. Aber so schnell geben sie nicht auf und kämpfen mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln für ihre Sache . Schließlich wissen sie ja noch den „schwarze Abt“ an ihrer Seite, der als Geist seit Jahrhunderten der Sage nach die Guten im Wald beschützt und die Bösen bestraft. Als Hermann Köster in dessen Gestalt zu weit geht und den Jagdsitz von Heidenreich ansägt, bezahlt er die Untat umgehend mit einer schmerzhaften Ladung Schrot im Allerwertesten.

Als es dann noch auf einer Beerdigung zu einem Eklat mit dem Organisten kommt, haben die resolute Pfarrsekretärin Hilde Herzig (Monika Kimmig- Schmidt) , die auch gerne mal einen offiziellen Brief anstelle ihres Chef unterschreibt und Haushälterin Silvia Schmid (Christina Huber) alle Hände voll zu tun, den armen Pfarrer der sich außerdem noch der penetranten Annäherungsversuche der schrulligen Adelheid Habermehl (Martina Hermann) zu erwehren hat, aus der Schusslinie der Streithähne zu bringen. Dabei erhalten die beiden tatkräftige Unterstützung vom Klosterkammer- Beamten Heiko Fröhlich (Patrick Müller). Schließlich aber bringt der Dorfpfarrer Johannes Kluge selbst als "Schwarzer Abt" die zerstrittenen Parteien zur Räson und wäscht allen Beteiligten zum Finale ordentlich den Kopf. Das Publikum fühlte sich bestens unterhalten und spendete den Schauspielern begeisterten Applaus für einen sehr vergnüglichen und kurzweiligen Theaterabend.

(v.links) Die Pfarrsekretärin Hilde Herzig (Monika Kimmig- Schmidt) und der Dorfpfarrer Johannes Kluge (Franz Sester) im Theaterstück "Waidmannsheil" im Pfarrbüro haben keine Chance gegen die beschwörenden Argumente der Pfarrgemeinderätinnen Adelheid Habermehl (Martina Herrmann) Paula Ganter (Diana Schmiederer) und Erna Maier (Christina Rank)
Szenenbild vom Theater 2008
Bestechende Situationskomik: der Dorfpfarrer Johannes Kluge (Franz Sester) liest den intriganten Pfarrgemeinderätinnen Adelheid Habermehl (Martina Hermann), Paula Ganter (Diana Schmiederer) und Erna Maier (Christina Rank) in der Rolle des "Schwarzen Abtes" ordentlich die Leviten. (v.links)
Franz Sester erschreckt als schwarzer Abt die Pfarrgemeinderäte
Reumütige Sünderlein: Dorfpfarrer Johannes Kluge (Franz Sester, li) ist mit der Wiederherstellung des Dorffriedens in einer außerordentlichen Sitzung des Pfarrgemeinderates sichtlich zufrieden. v.li: Hermann Köster (Markus Vogt), Walter Brommer (Gerhard Müller), Heiko Fröhlich (Patrick Müller), Gottfried Heidenreich (Robert Huber), Paula Ganter (Diana Schmiederer), Erna Maier (Christina Rank) und Adelheid Habermehl (Martina Hermann) müssen ihr Fehlverhalten zähneknirschend eingestehen.
Szenenbild vom Theater 2008
Boten mit dem Stück "Waidmannsheil im Pfarrbüro eine tolle Leistung: (vorne, v. li.) Franz Sester, Monika Kimmig-Schmidt (mitte; v.li) Lena- Maria Rank (Souffleuse), Diana Schmiederer, Christina Rank, Gerhard Müller, Christina Huber, (hinten, v. li.) Martina Herrmann, Robert Huber, Markus Vogt, Patrick Müller und Ute Huber (Regie).
Gruppenbild aller Spieler des Theaters 2008
joomla 1.6 templates free
Copyright © 2024 Kolpingsfamilie Lautenbach. Alle Rechte vorbehalten.
Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.
By Joomla 1.6 templates free