Theater 2009 - Grattler und Sohn
Qualität spricht sich herum - "Grattler und Sohn" sorgt für ausverkaufte Neuensteinhalle
Laienspielgruppe der Kolpingfamilie Lautenbach brilliert mit Komödie von Ulla Kling
(Bericht von Klaus Leopold über die Theateraufführungen vom 31.1. und 1.2.2009)
Lautenbach. Eine Tolle Kulisse, bestens aufgelegte Schauspieler und eine sorgfältig ausgewähltes Stück sorgen Jahr für Jahr in Lautenbach für beste Unterhaltung. Die Qualität der Laienspielgruppe der Kolpingfamilie Lautenbach hat sich herumgesprochen. Das Ergebnis: Volles Haus und ein restlos begeistertes Publikum.
Eine gelungene Theateraufführung beginnt immer schon gleich nach dem Fall des Vorhanges im Jahr zuvor. Etliche Textbücher verschiedener Autoren wollen gelesen werden, um aus dem Angebot das Stück herauszufiltern, das für das gesamte Theater- Team der Kolpingfamilie zugeschnitten ist. Verantwortlich dafür ist seit vielen Jahren Ute Huber, die Regie führt und nicht nur bei der Wahl der Stücke sondern auch bei der Besetzung der Rollen ein goldenes Händchen beweist. Immer wieder erscheinen auf der Bühne der Neuensteinhalle Nachwuchstalente wie Patrick Müller, Lena Maria Rank oder Robert Huber, die sich nahtlos in die Gruppe einfügen.
Obwohl auch dieses Jahr in der Komödie "Grattler und Sohn" viele Klischees bedient wurden und schon im zweiten Akt klar war wie sich die Beziehungsverwicklungen am Ende auflösen werden, schafften es die Akteure den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.
Flüssige Szenenwechsel, sehr gute Sprachverständlichkeit gut vorbereitete und einfallsreiche Gags ließen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Ähnlichkeiten mit dem richtigen Leben sind dabei selbstverständlich gewollt und sorgen dafür, dass das Publikum sehr schnell mit einbezogen wird.
Die Komödie spielt im Autohaus "Grattler und Sohn" in dem zwischen Senior- und Juniorchef höchst unterschiedliche Meinungen über die Führung des Geschäftes zu Streitigkeiten führt. Im Hintergrund zieht die in den Seniorchef seit Jahren verliebte Sekretärin die Fäden und in der Werkstatt glaubt der Auszubildende, weil er sich am PC besser auskennt als die anderen, die Fäden in der Hand zu haben.
Um seine Angestellten besser in den Griff zu bekommen rät der Juniorchef seinem Vater doch endlich auch mal zu leben und nicht nur in der Werkstatt zu schuften.
Das tut er dann auch - aber ganz anders wie sich sein Sohn das vorgestellt hat. Er stürzt sich ins Nachtleben und will alles nachholen, was er bisher verpasst hat. Als er dann noch von einer jungen Dame nach durchzechter Nacht heimgefahren werden muss weckt er die Eifersucht seiner Sekretärin, die ihm zunächst den Rücken zukehrt. Doch am Ende findet sich das Paar in einer brillant ausgespielten Szene, bei der im Publikum kein Auge trocken blieb.
Das detailreiche Bühnenbild und die perfekte Maske von Helga und Ralf Boschert ausgeführt taten ein übriges um das Publikum restlos zu begeistern. Das spendete den Schauspielern am Ende den verdienten, frenetischen Beifall.