Theater 2010 - D' Brezelbäck
Bäcker kontra Bürgermeister - da blieb kein Auge trocken
Theater der Kolpingfamilie Lautenbach erweist sich als Publikumsmagnet
(Bericht von Klaus Leopold über die Theateraufführungen vom 23. und 24.01.2010)
Lautenbach. Längst hat sich die Qualität der Laienspielgruppe der Kolpingfamilie herumgesprochen. Auch in diesem Jahr überzeugte das Schauspiel-Team vor ausverkauftem Haus mit dem Lustspiel "D' Brezelbäck" in drei Akten unter der Regie von Ute Huber.
Das Erfolgsrezept der Lautenbacher Laienspielgruppe zeitigt seit Jahren immer wieder das gleiche, begeisternde Ergebnis und beschert den Theaterfreunden aus nah und fern beste Unterhaltung. Ein sorgfältig ausgewähltes Stück, das auf das Können der einzelnen erfahrenen Schauspieler zugeschnitten ist, eine aufwändige Kulisse und Maske, gute Sprachverständlichkeit, sehr gut ausgespielte Situationskomik, tiefgründiger Witz und flotte Szenenübergänge sind die Zutaten auf die Regisseurin Ute Huber zurückgreifen kann.
Dabei hatte die Handlung in diesem Jahr keinen aktuellen Bezug - der Konfliktstoff Klein-Bäckermeister versus Supermarkt entstammt aus vergangenen Tagen. Das tat dem Spiel des Kolping-Teams aber keineswegs Abbruch, die Schauspieler brachten ihre zahlreichen Gags sicher und flüssig ins Ziel. Allen voran Bäckermeister Theo Horn gespielt von Franz Sester und dessen überaus selbstbewusster Lehrjunge Willi (Manuel Waidele) sprühten vor Spielfreude und begeisterten damit das Publikum.
Angefangen hat die Geschichte mit zu groß geratenen Brezeln, bei deren Herstellung Willi wohl das Maß kalt wurde, die aber gerade wegen ihrer überdimensionalen Größe zum absoluten Kundenrenner wurden. Da störte es zunächst wenig, dass die Bürgermeisterin in deren Rolle Christina Huber schlüpfte, mit der Nachricht des Neubaues eines Supermarktes auf dem Nachbargelände hereinschneite. Weil Theo Horn sehr zum Ärger seiner Frau Rosa (Monika Kimmig-Schmidt) aber ein Querkopf ist, bietet er zusammen mit Verkäuferin Hanna (Diana Schmiederer), seiner Frau und seinem kreativen Lehrbuben der Bürgermeisterin und der nervtötenden Frau Dr. Liebich (Christina Rank) die Stirn und fand mit allerlei pfiffigen Aktionen große Resonanz bei der Dorfbevölkerung. Auch von einem Besuch des Innungsmeisters (Robert Huber) ließ er sich nicht aus der Fassung bringen. Höhepunkt der Aktionen: Zwei Tage lang besetzte der Bäckermeister die Baumkrone der alten Dorflinde auf dem Baugelände, bis das Denkmalamt die ehrwürdige Linde unter ihren Schutz nahm. Damit machte er auch die Presse auf sich aufmerksam, die das ihre dazu beitrug, dass die Bürgermeisterin klein beigeben musste.
Eine insgesamt gelungene Story, die von der Fantasie vieler kleinen Leute lebt, es den Großen mal so richtig zu zeigen - anderseits auch eine Geschichte über Mut und Durchhaltevermögen. Das alles garniert mit flüssigem Spiel und vielen Gags begeisterte das Publikum restlos. Langanhaltender Beifall belohnte das Theater- und Helferteam der Kolpingfamilie für ihr großes Engagement.