Theater 2018 - Adel (ver)dichtet

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Auch in diesem Jahr stellte die Laienspielgruppe der Kolpingsfamilie Lautenbach ihre hervorragende Schauspiel-Qualität wieder einmal unter Beweis. Gleich an zwei Abenden wurde mit dem Luststück in drei Akten „Adel (ver)dichtet“ vor ausverkauftem Haus für beste Unterhaltung gesorgt.

Gruppenfoto der Schauspieler des Kolpingstheater 2018 "Adel (ver)dichtet"

Das Publikum erkannte schnell, dass die beiden Regisseurinnen Christina Rank und Martina Hermann wieder einmal die perfekte Rollenbesetzung ausgesucht hatten. So verkörperte Niko Müller den Nichtstuer Fridolin, der des Öfteren von seiner Schwester und Mitbewohnerin Rosa (hervorragend gespielt von Monika Kimmig-Schmidt) mit dem Teppichklopfer verdroschen wurde, weil er sich wieder einmal weder um die Tiere noch um etwas Ordnung im Haus kümmerte.

Stattdessen ließ er sich nur zu gerne einen Kasten Bier von seinem Bruder und Nachbarn Michael (mit dessen Rolle Jonas Herrmann sein Debut bei der Laienspielgruppe feierte) bringen, der dann auch noch vergeblich auf das Geld dafür wartete. Naheliegend, dass dies bei Michaels Frau Sonja (souverän umgesetzt von Giulia Boschert) mehr und mehr auf Widerwillen stieß, da sie schon genug Geldsorgen hatte und nach einer Lösung suchte, um der drohenden Zwangsversteigerung ihres Hofes zu entgehen.

Mit der Idee die Wohnung von Opa Paul, der von Franz Sester wieder einmal gekonnte gespielt wurde, an einen jungen Adligen zu vermieten, nahm das turbulente Spiel seinen Lauf. Im rosa Hemd betrat Robin Heidt als Dietrich Freiherr von Dietrichshausen die Bühne. Mit seiner unbeholfenen Art begeisterte er das Publikum, welches hingerissen war von den Gedichten, die er passend zu seinen Erlebnissen zum Besten gab.

Als dann auch noch seine Mutter Brunhilde Freifrau von Dietrichshausen (authentisch dargestellt von Elke Müller) anreiste, um zu sehen, ob aus ihrem Sohn langsam ein richtiger Mann geworden war, erlangte das Stück seinen Höhepunkt, bei dem die beiden Akteure im Schweinestall landeten.

Bei der späteren Suche nach dem dabei verloren gegangenen Collier kamen sich der Blaublüter und die Postbotin Lisa (bravourös verkörpert von Jule Kothgasser) näher, die bis dahin mit ihrer Schwerhörigkeit für so manches Missverständnis auf der Bühne und großen Szenenapplaus im Publikum sorgte. Bis zum Schluss fühlte sich dieses bestens unterhalten durch die großartige Mimik und Gestik, die flüssigen Szenenübergänge, das authentische Spiel und nicht zuletzt die hervorragende und gut ausgespielte Situationskomik.

Nachdem am Ende des Stückes der Hof dank eines überraschenden Erbes doch noch gehalten werden konnte und Brunhilde ihrem Sohn die Firma übergab, um mehr Zeit mit Opa Paul zu verbringen, beglückwünschte die Vorsitzende Eva Breuer die Schauspieler für die hervorragende Inszenierung. Ihr Dank galt unter anderem auch den Kulissenbauern für das aufwändige Bühnenbild und dem Friseurteam Boschert, das wieder einmal für die perfekte Maske gesorgt hatte.

Gruppenfoto der Schauspieler des Kolpingstheater 2018 "Adel (ver)dichtet"